Die Fahrradsaison 2017 neigt sich ihrem Ende entgegen. Die Neuheiten für 2018 konnte man Ende letzter Woche bereits auf der Eurobike in Friedrichshafen bewundern. Das Rad selbst wurde zwar nicht neu erfunden, aber eine Tendenz war klar zu erkennen: Das klassische Rad spielt bald nur noch eine untergeordnete Rolle. Es gab zwar noch jede Menge Rennräder, City- und Trekkingbikes zu bewundern, aber der Fokus der meisten Hersteller lag eindeutig auf den Rädern mit Antrieb.
Und die „Verstromung“ geht weiter. Nicht mal vor Rennrädern und Kinderfahrrädern machen die Hersteller mehr Halt. Ein Rennrad mit eingebautem Rückenwind ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Wo ist denn da noch die sportliche Herausforderung? Manchmal frage ich mich, was eher da war – der Endkunde mit einem Bedürfnis oder die Marketingabteilung mit einem Produkt.
In-Tube Akkus sind ein weiterer Trend nicht nur bei Rennrädern und Mountainbikes. Die Akkus werden schlanker und lassen sich mühelos im Rahmen integrieren. Auch die Antriebe werden kompakter, leiser und noch spritziger. Bald muss man schon genau hinschauen, um ein Pedelec von einem „normalen“ Rad zu unterscheiden. Dies ist eine Tendenz, die dem Ergebnis einer Untersuchung der TU Chemnitz zum Thema Geschwindigkeitswahrnehmung und potentielle Gefährdung von Pedelec Fahrern genau zuwiderläuft. Die Empfehlung der TU Chemnitz lautete nämlich seinerzeit:
Zielführend wäre hier vermutlich ein Ansatz, der darauf abzielt, dem Elektrofahrrad ein typisches, eindeutiges Erscheinungsbild zu geben, sei es über das Design des Fahrrads oder über das Beleuchtungsmuster.
Aber was tut man nicht alles, um neue Käuferschichten zu gewinnen.