Die Firma Schaeffler kannte in der Vergangenheit außer ein paar Insidern eigentlich niemand in der breiten Öffentlichkeit. Erst als die Firmenchefin sich mit der spektakulären Übernahme des Autozulieferers Continental beinahe verzockt hätte und die Pleite des Unternehmens drohte war der Firmenname in aller Munde. Von Pleite ist heute keine Rede mehr. Im Gegenteil, die Firmenchefin und ihr Sohn gehören mittlerweile zu den reichsten Menschen in Deutschland.
Auf der diesjährigen Eurobike machte die Firma positiv auf sich aufmerksam. Eine internationale Fachjury kürte die automatische Fahrradschaltung FAG-VELOMATIC des Unternehmens zum Gewinner in der Kategorie „Komponenten“.

Automatik Schaltung FAG-VELOMATIC (Bild: Schaeffler AG)
Die neue Automatikschaltung für Fahrräder nimmt dem Radfahrer das Schalten ab und wählt stets die optimale Übersetzung. Die Automatik-Schaltung berechnet an Hand der Trittfrequenz, der Geschwindigkeit, dem Kraftaufwand und der Radneigung den jeweils optimalen Gang. Die neu entwickelte Schaltung aus dem Hause des Automobilzulieferers Schaeffler ist nicht nur für konventionelle Räder wie Cityräder, Trekkingbikes oder Mountainbikes konzipiert worden, sondern auch für E-Bikes und Pedelecs.
Das Besondere an der FAG-VELOMATIC ist ihre individuelle Konfigurierbarkeit: Sie funktioniert mit jedem Fahrrad-Typ und jedem Antriebssystem. So fährt jeder immer in seinem richtigen Gang und kommt entspannter ins Ziel bzw. kann längere Strecken bewältigen.
Was sind die Vorteile einer Automatikschaltung?
- Geringerer Verschleiß von Fahrradkette und Nabenschaltung aufgrund optimaler Schaltvorgänge.
- Geringere Belastung und Herzfrequenz des Fahrers dank optimaler Schaltung
- Kein Verschalten
- Größere Reichweite bei den E-Bikes, weil der Antrieb stets im effizientesten Modus arbeitet
Wer auf das Selberschalten nicht gänzlich verzichten will, dem bietet Schaeffler ein optional erhältliches elektrisches Schaltmodul. Über einen Tippschalters kann der Fahrer zwischen „Automatik“ und „Manuell“ wählen.
Die Verbindung zwischen der Automatikschaltung FAG-VELOMATIC und dem Antrieb des E-Bikes bzw. dem Sensor-Tretlager beim konventionellen Fahrrad geschieht über ein Kommunikationsmodul. Die VELOMATIC wiegt gerade mal 200 Gramm und findet locker im Unter- oder Sattelrohr Platz. Die Optik des Rades wird also nicht beeinträchtigt.

Klein aber fein das Bauteil der Automatik-Schaltung (Bild: Schaeffler AG)
Dazu gibt es natürlich auch eine App namens VELODAPTIC. (Wer denkt sich eigentlich solche Namen aus? Ich musste gleich an einen Velociraptor denken.) Die App dient unterwegs zum Aufzeichnen wichtiger Parameter wie Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz, Streckenprofil, Krafteinsatz, Kalorienverbrauch, Trittfrequenz und Drehmoment und ermöglicht daheim das Erstellen individueller Schaltprogramme auf Basis der gemessenen Daten.
Die automatische Fahrradschaltung FAG-VELOMATIC überzeugt durch Intelligenz, Präzision, Effizienz und absolute Flexibilität. Sie ist maximal individuell konfigurierbar – für jeden Fahrradtyp, jedes Antriebssystem und jede Fahrsituation.
So eine Pressemitteilung der Schaeffler AG
Beim Auto kann ich mich zwar mit einer Automatikschaltung nicht anfreunden, aber beim Fahrrad sehe ich da durchaus viele Vorteile. Aber noch ist die Schaltung ja nicht auf dem Markt erhältlich. Über den Preis schweigt sich das Unternehmen derzeit auch noch aus. Die Zukunft wird zeigen, ob die Vorschusslorbeeren berechtigt waren oder nicht.